100 km entfernt von Nairobi

Zuerst war ich mit Montage von Windschild und Spiegel beschäftigt. Ich tankte und sprach dann den dortigen Mechaniker an. Er probierte es ewig, aber bei der provisorischen Montage hatte ich schon einen Denkfehler gemacht, und er war nicht davon abzubringen, auf gleiche Weise weiter zu machen. Selbst als mir plötzlich klar war, was falsch lief, ließ er mich nicht die Sache richtig stellen, musste mich mit Gewalt durchsetzen. Das fällt mir schon die ganze Zeit auf – die Leute denken irgendwie völlig geradlinig. Nein dieses Schloss haben wir nicht. Was zwar stimmt, aber im Laden nebenan gab es dann genau so ein Schloss. Aber auf die Idee, die Sache etwas großformatiger zusehen, kommt man hier nicht.

Dann fuhr ich zur Tonperlenwerkstatt. Eine Engländerin hat für allenstehende Frauen ein Projekt geschaffen. Sie stellen in Handarbeit Keramikperlen her, die zu Ketten gefertigt werden. Inzwischen gibt es auch Tonwaren und Touristenkrampf (Weihnachtsdeko, ein Wandbild von einem Löwen aus Tonperlen). Ich bin immer ganz hingerissen von den Ketten, verbrachte viel Zeit im Laden, kaufte aber nur eine Kette + Ohrringe. Dann saß ich lange Zeit friedlich lesend im Gartencafe.

Der nächste Punkt war Tanja Blixens Haus (Out of Africa), da war vor 4 Jahren ein sehr guter Künstler, der Zeichnungen und Gemälde verkaufte. Ich wollte ihn nochmal besuchen, aber jetzt war da einer von den Heinis, die eine schnelle Maltechnik haben und tausendfach Schund produzieren. Schade, der andere war richtig gut.

Letzter Punkt das Giraffenzentrum, aber da war ich dann plötzlich geizig, Eintritt kostete 15,00 Euro, man sah die Viecher schon ohne Eintritt zu zahlen, es wimmelte von Touristen – im Tierpark ist es gemütlicher und man kann sie wahrscheinlich besser anschauen. Außerdem sind in dem Nationalpark vor Iringa immer wilde Giraffen zu sehen, wenn auch nicht ganz so nahe.

Dann heim. Die Rushhour in Nairobi ist beachtlich, Staus, Chaos. Ich bin froh, dass ich heute so 50 km gefahren bin und mich an das Hiesige gewöhnen konnte. Das wären zum Beispiel tiefe Schlaglöcher auf vierspurigen Straßen – knietief! Ebenfalls: Gegenverkehr und Kuhherden, jeder fährt wie er will….

Und jetzt packe ich für morgen. Außerdem habe ich mir Out of Africa als e-Buch gekauft, Tanja Blixen hat ja genau hier gelebt, das muss ich jetzt natürlich lesen, und zwar hier an Ort und Stelle.