Sumpf in Kenia

Heute war endlich mal ein Naturpark mit Viechern dran. Allerdings war dieser Park nicht einfach zu finden. Von der Hauptstraße ab war noch ein großes Schild, und ich war guten Mutes. Aber dann zeigte das Navi an, dass es rechts ab geht, keinerlei Hinweis, nur eine Kirche warb für sich. Allerdings ist Hilfe immer schnell zur Stelle, wenn ich irgendwo anhalte kommt sofort jemand daher oder ein Mofa hält. Ich vergewissert mich, dass es da hinten geht und fuhr los.

Die Straße, ungeteert, war wieder eine Herausforderung. Und dann zeigte das Navi an, dass ich beim Parkeingang bin, aber da war nichts (nur die Kirche). Da kam ein kleiner Wicht daher, den ich fragte. Und tatsächlich – er war wirklich sehr aufgeweckt – er sagte: „Down“ und deutete nach rechts. Das it „down“ leuchtete mir sofort ein, denn wir waren auf einem Hügelkamm und da ist ein Sumpf schlichtweg unmöglich.

Es gab die Straße nach rechts, down, den Haupteingang zum Park, ein Kassenhaus. 22 $ Eintritt, aber nicht bar zahlbar, sondern nur mit Visa und noch einer lokalen Zahlungsmöglichkeiten über Telefon. Gemeinsam bezwangen wir die Visa-Zahl-Maschine, die Rangerin kannte sich nicht wirklich aus.Es gab eine gemalte Karte am Eingang, ansonsten war man sich selbst überlassen. Eigentlich sind da mehrere Aufsichtsplattformen, aber manche sind gesperrt wegen Einsturzgefahr.

Auf einer hockte ich , sah dann tatsächlich drei Tiere (keine Ahnung, was das war), man konnte sie eigentlich nur am wackelnden Schwanz und der Bewegung der Ohren erkennen. Und zweimal liefen Affen vor mir davon. Ansonsten machte ich einen strammen Marsch von 7 km, durch Sumpf und Matsch, Schuhe und Kleidung waren dreckig, irgendwo stach ich mich, blutete die Hose voll – es war wenig angenehm. Ich war schließlich so müde, dass ich mich nicht geraute, anzuhalten. Ich hatte das Gefühl, dass ich nie mehr weitergehen werde.

Aber irgendwann sind auch 7 km zu Ende, Paul wartete au mich, ich stürzte zur nächsten großen Tankstelle und kaufte gekühltes Wasser. Danach ging’s mir deutlich besser. Den Abend verbrachte ich mit Wäsche waschen, weil sie am nächsten Morgen nicht trocken war, musste ich einen weiteren Tag hier bleiben. Das war ein Sonntag, um 7.45 Uhr begann in der Kapelle der Gottesdienst, zuerst so 3 Stunden Gesänge, dann Predigt, usw. Das Ganz wurde wahrscheinlich gefilmt, weil dies hier ja eine kirchliche Radio und TV Statition ist. Je länger de Sache dauerte, desto mehr Kinder sausten im Garten herum, betrachteten mich, staunten.